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Angst als gebundene Energie

 

Inhaltsverzeichnis

 

Am Beispiel der Angst erkläre ich in diesem Artikel, wie wir unsere Energie binden können. Gebunde Energien stehen uns nicht frei zur Verfügung, schränken ihre Benutzung auf einen bestimmten Zweck ein. So auch die Angst.

Energie als Kreis – eine Metapher

Stellen Sie sich vor, Ihre Gesamtenergie ist ein Kreis wie so eine Art Kuchen oder Torte oder eben ein Kreisdiagramm. Wenn Ihnen Ihre Gesamtenergie frei zur Verfügung steht, ist sie frei zirkulierend. Sie wechselt die Farbe und den Zustand je nach dem, was in Ihrem Leben so ansteht. Natürlich wird auch viel Energie für autonome Prozesse verwendet, aber von ihnen ist jetzt nicht die Rede. Stellen Sie sich jetzt vor, dass einige Teile Ihrer Energie eine feste Struktur und eine festgelegte Farbe haben und an einen bestimmten Zweck gebunden sind. Stellen wir uns vor, es ist eine rote Angst-Energie. Irgendwann in Ihrem Leben müssen Sie im Laufe eines Ereignisses (unbewusst) dieser Energiepartition das Etikett "Angst" zugewiesen haben und seitdem ich es so. Das ist natürlich schade, denn diese Etikettierung schränkt Sie ein. Erinnern andere, neuere Ereignisse an dieses Ur-Ereignis, ohne dass Sie sich dem Ur-Ereignis und der Angst stellen, wächst die Angst-Partition weiter an. Haben Sie einen Großteil Ihrer Energie fest zugewiesen, werden Sie mit der Zeit Probleme bekommen. Vielleicht können Sie es ausgleichen, solange Sie jung und fit sind. Mit zunehmendem Alter wird es müheseliger, wobei das Alter, auf das man es gerne schiebt, nicht das Problem ist, sondern die festgefahrenen Energien. Bei zu wenig Energie machen sich Symptome und Krankheiten breit. Die Lösung bestünde also darin, die Etikettierung rückgängig zu machen, damit Ihnen diese Energie wieder frei zur Verfügung steht.

Beispiel: Versicherung

Versicherung ist grundsätzlich ein Geschäft mit der Angst. Der Vorteil einer Versicherung besteht darin, dass man den Angstblock aus seinem System "outgesourct" hat. Natürlich kostet das Outsourcing Geld. Man bezahlt z. B. monatlich oder jährlich einen Beitrag an die Versicherung und kauft sich so von seiner Angst frei. Eine Möglichkeit, diese Energie zurückzuerlangen, wäre, die Versicherung zu kündigen und die Angst anschließend nicht unter den Teppich zu kehren, sondern sich ihr zu stellen.

  • Risikolebensversicherung? Habe ich Angst, nicht auf meinen eigenen Beinen stehen zu können, wenn mein Partner verstirbt? Oder traue ich meinen Kindern nicht zu, oder wenn die Kinder noch klein sind, meinem Partner, für sich / die Kinder zu sorgen, wenn ich sterben sollte? Misstraue ich so sehr dem Leben, dass ich von meinem vorzeitigen Tod ausgehe?
  • Berufsunfähigkeitsversicherung? Übe ich wirklich meinen Traumberuf aus, der für mich absolut stimmig ist? Wenn ja, warum befürchte ich, dass ich diesen Beruf nicht bis zu meinem Lebensende werde ausführen können? Wovor will ich mich in Wirklichkeit schützen? Würde ich insgeheim lieber gar nicht arbeiten wollen?

Sie merken: In den meisten Fällen geht es um das Thema Urvertrauen, Vertrauen in das Leben, Vertrauen in den guten Lauf der Dinge, Auseinandersetzung mit den eigenen Existenzängsten, das Integrieren der verdrängten und unliebsamen Anteile, z. B. solcher, die gar nicht arbeiten wollen, wie in dem Beispiel mit der Berufsunfähigkeitsversicherung.

Ich empfehle Ihnen keineswegs, sofort all Ihre Versicherungen zu kündigen. Das wäre auch wieder kopf- und egolastig: "Schaut her! Ich bin sooo gut! Ich brauche keine Versicherungen mehr!" Hochmut kommt bekannterweise vor dem Fall. Überprüfen Sie einfach all Ihre Versicherungen und befragen Sie Ihre Intuition, an welcher Stelle eine Kündigung und anschließend eine innere Arbeit angesagt wäre. Alle Versicherungen, die Ihnen noch gut dienen, behalten Sie. Übrigens ist es ein gutes Beispiel, das Energie befreit wird. Auch Geld ist eine Ausdrucksform von Energie. Kündigen Sie eine Versicherung, haben Sie mehr Geld auf dem Konto. Damit es durch ein Ereignis, das sonst durch den Versicherungsschutz abgedeckt worden wäre, nicht wieder weniger Geld wird, dürften Sie sich auf dem dazugewonnen Geld nicht ausruhen, sondern müssten auch Ihre inneren (Angst-)Themen in Ordnung bringen.

Beispiel: Impfung

Auch mit einer Impfung kann man so einiges an Ängsten wegdelegieren. Ein äußeres Wirkmittel wird initiiert, das einen dazu befähigen soll, gesund zu bleiben. Dabei ist Gesundheit etwas Inneres. Gesundheit folgt immer der gesunden geistigen Einstellung. Ich zitiere Andreas Rebmann: "Krankheiten bedeuten immer, dass Anbindungen ans Göttliche in irgendeiner Form unzureichend sind." (Quelle Kommentar Nr. 97) Die fehlende Anbindung wird durch so einen festgefahrenen Energie-Block, oder sogar mehrere, blockiert. Häufig handelt es sich dabei um Angst, z. B. die Angst, verletzt zu werden, die Angst schutzlos zu sein, die Angst, Schuld auf sich zu laden, oder auch die Angst zu sterben. Die Vorstellung, dass man mit einer Impfung die Anbindung wiederherstellen kann, ist illusionär. Ganz im Gegenteil, man baut noch einen extra Schutzblock dazwischen, friert noch mehr Energie zweckgebunden ein. Ohne die Impfung bleibt nur der Weg des Vertrauens, der Anbindung und der Gesundheit im Sinne eines inneren geistigen Prozesses. Und ja, es kann sein, dass dann auch die Krankheit, die mit der Impfung theoretisch hätte verhindert können, einen heimsucht, wenn man den entsprechenden festgefrorenen Block nicht aufgelöst hat. Wo noch ein Thema ist, da wird auch das dazugehörige Ereignis auftreten, genauso wie beim Beispiel mit der Versicherung. 

Auch an dieser Stelle empfehle ich Ihnen nicht, egomäßig auf alle Impfungen fortan zu verzichten, sondern Ihre Intuition genau zu befragen, was für Sie das Zielführende ist. Wenn Sie merken, Sie sind bereit, sich den hintergründigen Themen zu widmen und die volle Verantwortung für Ihre Gesundheit zu übernehmen, dann ist der Weg in ein impffreies (und medikamentenfreies) Leben möglich. Wenn nicht, dann brauchen Sie noch das ein oder andere äußere Hilfsmittel, was keine Schande ist. Eine "Schande" wird es erst, wenn man es tut, obwohl man es seiner Entwicklung entsprechend nicht mehr braucht. Entsprechendes gilt für jede andere Art von Hilfsmittel, egal ob Krücken, Medikamente, Koffein oder oder oder.

Beispiel: Panikattacken

Auch in den Panikattacken ist unglaublich viel Angst- und häufig auch Wutenergie gebunden. Für eine Panikattacke braucht es schon einen großen festgefahrenen Energie-Block. Im Unterschied zu den anderen Beispielen trägt aber die Panikattacke schon die Lösung in sich, denn sie ist der innere Heilungsversuch des Organismus, sich wieder ins Gleichgewicht zu bringen, wahrscheinlich weil der festgefahrene Energie-Block mittlerweile zu groß geworden ist und nicht mehr dem Entwicklungsstand des Betroffenen entspricht. Sprich: Er muss weg! Der Betroffene bekommt aber Angst vor diesem Prozess, die berühmte Angst vor der Angst, wodurch er nie den Höhepunkt der Panikattacke erlebt. Er verharrt in ihr einige Minuten, bis sie irgendwann abflacht. Die Lösung ist hier schlauerweise mit drin eingebaut: Die Panikattacke sollte man nicht am Sich-Ausdehnen hindern. Hat sie ihren Höhepunkt erreicht, wird sie natürlicherweise die festgefahrene Energie zum Auftauen bringen, die ab diesem Zeitpunkt frei zur Verfügung steht. Wenn man sich da alleine nicht herantraut und aus Angst immer wieder den Heilungsprozess abbricht, empfiehlt sich hier eine fachkundige Begleitung, die ein Grundvertrauen in diese Prozesse mitbringt.

Beispiel: Fluchtträume

Fluchtträume sind berühmt und berüchtigt. Die Angst und die Panik zwingen einen die Flucht zu ergreifen. Man rennt, man flieht. Vielleicht entkommt man. Oder auch nicht. Die Fluchtträume lassen sich, wie jeder Traum, auch in Form von Aufstellungen bearbeiten. Bei Fluchtträumen gilt: Umdrehen und den Verfolger konfrontieren. So auch im Aufstellungsformat, wie neulich mit einer Klientin. Sie drehte sich zu den Verfolgern um, die sich als ihr überaus freundlich gesinnt erwiesen. Auf ihre Frage hin, warum sie sie denn verfolgen, antworteten sie, dass sie für die Flucht zuständig ist, aus welchem Grund auch immer. Es ging auf jeden Fall um eine Angst. Es folgte eine längere Auseinandersetzung mit ihrem aktuellen und auch dem Familiensystem, bis am Ende klar wurde, dass die Verfolger durchaus gefährlich waren, aber anders als gedacht. Für die Verbesserung der Anbindung der Klientin an sich selbst waren sie Gold wert, für ihr aktuelles Ego / Ich aber tödlich. Übrigens entsteht jede Angst aus dem Ego. Insofern handelt praktisch jeder, der einem anderen vorwirft, er sei egoistisch, weil derjenige keine Rücksicht auf seine Ängste und Sorgen nimmt, selbst zutiefst aus dem Ego heraus. Das Nicht-Ego kennt nämlich nur Vertrauen und Gelassenheit. Etwas Ego-Angst im Sinne des Überlebens, z. B. als Angst vor großer Höhe oder schnell fahrenden Autos oder gefährlichen Tieren, bleibt sinnvoll. Aber nur sie und NUR auf konkrete Situationen begrenzt.

Jede Angst beschränkt unsere Energie fürs Handeln im Hier und Jetzt

Die Angst-Partitionen haben noch eine zusätzliche unangenehme Eigenschaft: Sie befeuern unsere Phantasie. Das Ergebnis sind Zukunfts-Projektionen, die neue Ängste auslösen, die wiederum Projektionen in die nahe oder ferne Zukunft auslösen, was alles passieren könnte. Das ist unglaublich energieintensiv. Wo fehlt die Energie stattdessen? Genau! Im Hier und Jetzt und im situationsangemessenen Handeln, das die echten Probleme lösen könnte. Also, raus aus den Angst-Kreisläufen! Rein ins Vertrauen! 

Jede Angst ist eine Angst vor dem Leben

Jede Angst ist mit der Angst vor dem Verletztwerden, also abstrakt betrachtet als Angst vor dem Tod, verbunden. Angst vor dem Tod entpuppt sich in Wirklichkeit als Angst vor dem Leben. Würden wir uns unserer Angst vor dem Tod stellen, würden wir erkennen, dass wir eigentlich Angst vor dem Leben haben, die wir hinter der Angst vor dem Tod verstecken. Wir haben Angst, voll und ganz ins Leben zu gehen mit allem, was das Leben bringen mag. Weil wir dem Leben nicht vertrauen, versuchen wir es zu kontrollieren. Dadurch machen wir uns eng und erleben wiederum Angst. Ein Teufelskreis, der nur durch Vertrauen gebrochen werden kann. Die oben erwähnte Klientin, die ihren Traum bearbeitete, verfuhr genauso. Sie fasste Vertrauen. Nachdem ich ihr erklärt hatte, dass das Vertrauen ein Werkzeug ist genauso wie ein Messer oder eine Gabel oder ein Computer, stellte sie fest, dass ihres noch originalverpackt war. Sie packte es also aus, richtete seine Energie auf ihr Thema und ließ die Verfolger vertrauensvoll an ihrem Ego knabbern – etwas, wovor sie davor in Panik fliehen musste. Der Lösungssatz für all diese Themen könnte also lauten: „Ich lege alle meine Ängste in die göttliche Hand und vertraue.“

 

Empfehlung: Meditations-CD von Rüdiger Dahlke "Angstfrei leben".

 

 

Fragen zum Nachforschen und Ergründen

  • Wann habe ich zum letzten Mal Angst empfunden? In welcher Situation? Mit welchem Menschen? Bei welchem Gedanken? Wie kann ich meine Angst zurückverfolgen und sie konfrontieren? Habe ich dafür eine Methode oder muss ich erst eine erlernen?
  • Wie angstfrei ist mein Leben? Richte ich mich nach meiner Anbindung und handle auch so? Oder versichere ich mich zuerst, dass ich mit meinem Handeln gut ankomme? Bin ich mehr nach außen oder nach innen orientiert?
  • Wie steht es um meine Gesundheit? Übernehme ich Verantwortung dafür? Oder schiebe es noch auf die Schuldigen, z. B. die Gene?
  • Wie steht es um mein Urvertrauen und um mein Vertrauen ins Leben? Habe ich (noch) Angst davor, voll und ganz ins Leben und in Kontakt zu gehen? Bin ich so halb drin oder stehe ich sogar noch am Rande und schaue anderen zu? Was hindert mich daran, auch ins "Wasser" zu springen? Habe ich Angst unterzugehen? Oder brauche ich vielleicht am Anfang "Schwimmflügel" oder eine andere Hilfe? Oder schwimme ich immer noch mit Schwimmflügeln, obwohl ich längst für den Freischwimmer bereit bin? Wann lege ich sie endlich ab und schwimme so richtig los?

 

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