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Die Depression heilen

 

Inhaltsverzeichnis

 

Depression

Die klassische Sichtweise versteht die Depression als einen krankhaften Zustand, der korrigiert gehört. Dabei ist die Depression häufig nicht das, was sie scheint. Sie hat sowohl psychische als auch spirituelle Aspekte.

Auf der psychischen Ebene ist die Depression die Folge von Entscheidungen, die der Mensch (unbewusst) getroffen hat. In erster Linie geht es um die Entscheidung, sich nicht für das Leben und das Neue zu öffnen. Es ist eine Verweigerung. Nun, Entwicklung, Veränderung und Verwandlung sind die einzigen Konstanten im Leben. Leben ist niemals Stillstand. Das heißt, der Mensch wird immer auch über Anteile verfügen, die ins Neue wollen. Ein anderer Teil will beim Alten bleiben, in der Komfortzone, im Bekannten. Es wirkt wie Bremse und Gaspedal zusammen. Eine Zeitlang kommt man voran; nach einiger Zeit macht sich Erschöpfung oder andere körperliche Symptome breit: Rien ne va plus. Dazu gesellen sich Gefühle von Sinnlosigkeit, Leere, vielleicht sogar Selbstmordgedanken. Nun, das liegt daran, dass die alten Anteile, die nicht oder nicht in dieser Form ins Neue mitkommen können, dran sind, bearbeitet zu werden. Sie belasten das System und machen darauf aufmerksam, dass es so nicht weiter geht, nirgendwohin. Zuerst muss sich der Mensch diesen Anteilen zuwenden, sich von ihnen frei machen. Erst danach kann er voranschreiten.

Zum spirituellen Aspekt der Depression kommen wir später.

Lösung

Viele Depressive wollen in ihr altes Leben zurück. Das gibt es nicht mehr und das wird es nicht mehr geben. Andere Menschen kämpfen immer wieder mit depressiven Phasen, die kürzer oder länger andauern. An sich gilt in jedem Fall: Anteile des Ichs müssen sterben, über kurz oder lang. Das ist die ganze Lösung. Diese Anteile dienen dem Menschen nicht mehr. Viele sind sogar erschöpft, wie z. B. der innere Perfektionist. Das ganze Leben schon bemüht er sich, perfekt zu sein, Liebe zu verdienen, etwas langfristig zu erreichen, was aber überhaupt nicht mehr klappen will. Er ist erschöpft, einfach todmüde... Manche Anteile, wie z. B. das brave Mädchen / der brave Junge, sind häufig noch quicklebendig und an viele Glaubenssätze und Ängste (z. B. aus der Gemeinschaf ausgestoßen zu werden) gekoppelt. Viele Anteile sind bereits Zombies und brauchen einfach den letzten Schubser und schon sind sie tot. Das lässt die Zeile aus dem Song "Mad World" von Tears for Fears in einem anderen Licht erscheinen:
And I find it kind of funny
I find it kind of sad
The dreams in which I'm dying are the best I've ever had
Natürlich versucht auch das Unterbewusstsein im Schlaf und im Traum, die überflüssigen Anteile, die häufig mit der Person eng verknüpft sind, loszuwerden. Da kann man im Traum auch sterben. Es gut zu finden, ist also eine Frage der Einstellung.

Ist das Alte tot, begraben oder vom Winde verweht, geht ihre Energie keineswegs verloren. Wie Humus wird sie dem System, manchmal in Sekundenschnelle, wieder zugeführt. Leichtigkeit und Lebendigkeit, Lebensfreude und Frieden machen sich breit. Befreiung hat stattgefunden, die Bremse löst sich, sanfte Fortbewegung setzt ein: in das Neue, zur Seele hin.

Schattenkonfrontation

Eine typische Depression beinhaltet auch eine Konfrontation mit dem eigenen Schatten. Dazu gehören tiefsitzende Themen, häufig Ängste, Wut, Rage und Hass und jede Form von Niederträchtigkeit, für die man sonst als Person moralisch "zu gut" ist, wie z. B. Rachegedanken. Aber auch alle Anteile, die manipulieren, Energie von anderen stehlen, sich "gut und nett" verhalten, dabei aber nicht wahrhaftig sind. Die Vorstellung, dass ein Mensch nur aus Licht und Liebe bestehen kann, ist verkehrt, bzw. zu kurz gegriffen, wenn sie den Schatten nicht inkludiert. Auch der Schatten ist göttlich, z. B. im Sinne des Arschengels für andere, aber auch für sich selbst.

"Long-Covid" als Depression

Das berühmte "Long-Covid" ist im Endeffekt auch eine Depression. Die Corona-Erkrankung diente ja uns Menschen dazu, ein psychisches und spirituelles Update zu bekommen; deswegen war die Angst davor ja auch so riesig, denn nicht jedes System übersteht so ein massives Update gut. Nun wurde bei manchen ein Update durch die Corona-Erkrankung aufgespielt; die Psyche weigert sich trotzdem, dieses Update anzunehmen und zu leben. Auch hier haben wir: Rien ne va plus. Wer am Alten, was durch Corona eigentlich weggebrannt wurde, weiterhin festhält, wird Symptome entwickeln. Das Einzige, was hilft, ist wieder mit dem Leben zu fließen, sich zu erneuern, sich seinen Aufgaben zu stellen.

Spiritueller Aspekt der Depression

Die Seele spricht zu uns. Sie fordert uns auf, all das Unechte, das Alte, das Undienliche aufzugeben und das Risiko einzugehen, sie den Fahrersitz übernehmen zu lassen. Die Seele sagt: "So geht das nicht mehr! Halt! Stopp!" Sie zwingt uns dazu, ins Schattenreich zu gehen und dort so lange zu verweilen, bis wir wirklich bereit sind, das wahre Lichtvolle zu erblicken. Aus 3 Tagen Dunkelheit können auch 30 oder 300 werden. Es dauert so lange, wie es eben dauert. Und wer mithilfe von Medikamenten und Ähnlichem diesen Prozess unterbricht, läuft Gefahr, immer wieder dort zu landen, oder die Seele wird andere Möglichkeiten finden, die Botschaft an den Empfänger zuzustellen. 

Depression als Durchgang und Zugang zum Heiligtum

Der Abgrund liegt direkt neben dem Inner Sanctum. Jeder, der tief in sich geblickt hat, weiß das oder hat das erfahren. Hier ein Beispiel aus dem Lied "Through The Shadows" der Band Insomnium:

And I feel tired, empty and hollow, heart-broken inside
And I feel this life has nothing for me anymore
And I feel revived, sacred and honoured, one of the kind
And I feel this life is something I was chosen for

Das psychische und spirituelle Erblühen in den letzten zwei Zeilen ist DAS Potential einer jeden Depression und verwandter Zustände. Es ist ein spiritueller Höhepunkt, ein Gipfelerlebnis, das bereit ist in die alltägliche Realität Stück für Stück eingewoben zu werden, wie ein Faden eines Teppichs. Dazu gehört ebenfalls das Wiederherstellen der Ahnenkraft in sich und im Familiensystem (s. Das Fließen der männlichen Ur-Kraft in der Familie wiederherstellen und Das Fließen der Mütterlichkeit in der Familie wiederherstellen).

Besonders interessant ist der Zugang zum Heiligtum für Heiler- und Künstlerseelen, die die Aufgabe haben, in dieser Welt auf eine besondere Weise zu wirken. Die sog. Depression kann sie an ein besonderes Tor führen. Wenn sie es durchschreiten, erleben sie eine Neugeburt und die Aktivierung ihrer Fähigkeiten. Manchmal ist dieses Tor mit einem Nahtoderlebnis in frühester Kindheit, häufig sogar pränatal, verknüpft.

 

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Bildnachweis:
Bild von Anja auf Pixabay