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Intuition – die häufigsten Denkfehler bei der Verbindung zur eigenen Intuition

 

Inhaltsverzeichnis

 

 

Viele Menschen beklagen eine unzureichende Verbindung zu ihrer Intuition, dieser sanften und leisen und manchmal einer nicht zu überhörenden inneren Stimme, die uns Geleit gibt und deren Ziel es ist sowohl für unser Wohlergehen und als auch für unsere Entwicklung zu sorgen. Und da wären wir gleich beim größten Denkfehler in Bezug auf die Intuition:

Folge ich meiner Intuition, wird mich Angenehmes erwarten

Viele Menschen werfen sich nach einer unangenehmen oder gar schmerzhaften Situation vor, nicht ihrer Intuition gefolgt zu sein. Aber ist das wirklich wahr? Sie nehmen wohl an, dass, wenn es ihnen gelingt, der Stimme ihrer Intuition zu folgen, diese sie nur in angenehme Situationen mit freundlichen Menschen bringen wird. Das ist DER Denkfehler schlechthin in Bezug auf die Intuition. Die Intuition, die übrigens nicht nur deine oder meine ist, sondern auch eine übergeordnete Instanz, hat auch die Aufgabe dafür zu sorgen, dass du dich entwickelst. Sie spürt deine nächsten Wachstumschancen auf und geleitet dich dahin. Sie wird dich also auf jeden Fall auch in Situationen bringen, die unangenehm und herausfordernd sind. Da sie auch für dein Wohlergehen verantwortlich ist, wird sie, sofern du auf diese Stimme hörst, dich nur schrittweise, also auf eine möglichst angenehme Art, an den Rand deiner Komfortzone bringen und darüber hinaus. Verweigerst du die Entwicklung und die Erweiterung deiner Komfortzone, dann findest du dich mit der Zeit in richtig unangenehmen und womöglich schmerzhaften Situationen wieder: "Wer nicht hört, muss fühlen!" Dein Vorwurf an dich selbst, nicht deiner Intuition gefolgt zu sein, hat schon Sinn. Du bist ihr irgendwann gefolgt, allerdings erzwungenermaßen. Du hättest schon viel früher auf sie hören und es etwas angenehmer und sanfter haben können. Theoretisch. Sehr theoretisch. Manchmal lernen wir Menschen nur auf die harte Tour und du hast die bestmöglichen Entscheidungen für dich getroffen. Also, schau genau hin, was es in der unangenehmen Situation für dich zu lernen gibt. Auf der energetischen Ebene geht es immer um eine Energie, die dir zum Ganzsein fehlt. Das Ziel ist die Integration dieser Energie. Wende Methoden an, die du erlernt hast, um diese Energie zu integrieren oder hol dir Hilfe, wenn du nicht weißt, wie es geht oder nicht weiter kommst.

Die wichtigste Unterscheidung

Die wichtigste Unterscheidung, die man erlernen muss – und das geht nur im learning by doing – besteht darin, die Stimme der Intuition von der Stimme der ängstlichen Anteile zu unterscheiden, die nicht aus der Komfortzone wollen. Für die Intuition spricht, dass die Eingebung schnell da war. Ein Einfall. Ob als Einladung. "O ja, tu es!" Oder als Warnung: "Nein, auf keinen Fall!" Die ängstlichen Anteile übernehmen meist erst später, weil der Verstand etwas Zeit braucht, um sich einzuschalten. Außerdem rattert er gern, führt Begründungen an und dreht sich im Kreis. Falls du unsicher bist, fragt eine vertraute Person. Du kannst mir ihr direkt darüber reden oder sie bitten, kurz ihre Intuition benutzen zu dürfen. Ich mache es so: Ich denke dabei an ein Thema, wo ich mir unsicher bin, und frage meinen Mann: Ja oder Nein. Er kann wirklich in Millisekundenschnelle antworten mit ziemlicher Gewissheit, Ja oder Nein. Es ist erstaunlich. Der andere muss nicht einmal wissen, worum es geht. Es ist sogar besser so.

Buddha-ähnlicher Zustand

Ein anderer Denkfehler besteht darin, dass man glaubt, durch die Verbindung zur Intuition allzeit einen gechillten buddha-ähnlichen Zustand erreichen zu können. Nun bringt uns die Intuition u. a. ja auch in Situationen, die uns überfordern. Und sie sind meist mit anderen Menschen verbunden, die auch so ihre Themen haben. Das heißt, du wirst in solchen Situationen eine bestimmte systemische Rolle zu spielen haben. Es gibt Variationen und verschiedene Levels von solchen Rollen und trotzdem wirst du dich immer wieder dabei erwischen, dass du bestimmte Muster verkörperst oder irgendwie anders bist als sonst oder irgendwie wie früher. Du erfüllst deine Rolle im System, bewältigst deine Hausaufgaben und dienst auch automatisch den anderen. Das Beste, was du tun kannst, besonders, wenn du schon häufig in einem friedvollen und losgelösten Zustand verweilst, zu akzeptieren, dass beides, die Einheit und das Polare, dazugehört und dass du in manchen Situationen mehr in der Einheit verweilen und in anderen mehr das Polare repräsentieren willst. Es ist ein Film: Genieß es! Sei neugierig, was es zu entdecken wird, spüre deine Verbindung zur Einheit, auch wenn du tief im Polaren steckst. Der Gang durch das Polare verstärkt am Ende deine Rückbindung an die Einheit. Also, geh mutig die Aufgaben an, die dir deine Intuition einflüstert, und erweitere deine Komfortzone. Lieber so "halb-freiwillig" als später durch Zwang! Wer da schon sehr weit fortgeschritten ist, wird mit der Zeit das Verschmelzen seines persönlichen Willens mit dem Göttlichen erleben, und seinen persönlichen Willen als Verstärker des Göttlichen einsetzen, also z. B. sich immer wieder mit dem Einsatz des Willens überwinden, aus der Komfortzone zu treten. Das ist etwas ganz anderes als die "Wohlfühl-Spiritualität", sondern eine sehr erdnahe Geschichte, die einen immer wieder auf den Boden der Tatsachen bringt. Dafür winkt eine wundervolle Belohnung in Sachen Zufriedenheit und Gesundheit.

Sich-taub-stellen: "Ich stelle eine Frage, höre aber die Antwort der Intuition nicht"

In diesem Fall haben wir es eher mit einer Selbstbelügung als mit einem Denkfehler zu tun. Die Selbstbelügung basiert wahrscheinlich auf dem ersten dargelegten Denkfehler in diesem Artikel. Und die Selbstbelügung besteht darin, dass die Antwort durchaus da wäre, nur du stellst die Ohren extra (unbewusst) auf taub, weil deinem Ego die Antwort nicht gefällt. Dann lieber in der Komfortzone bleiben und behaupten, die Antwort würde nicht kommen! Falls du die Antwort doch hören willst, musst du dir zuerst eingestehen, dass du sie offensichtlich nicht hören willst und mit der Selbstbelügung aufhören. Das ist das Schwierigste. Keiner wird gern an diesem Punkt erwischt: "Aber ich höre sie wirklich nicht! Ich habe es 1000mal versucht!" – bla, bla, bla – die Ablenkungs- und Schutzmechanismen übernehmen das Feld. Wenn du nicht bereit bist, ist es doch okay! Dann widme dich dem Punkt später. Wenn du eben bereit bist. Bist du bereit, gestehst du, wie gesagt, ein, dass du bislang nicht hören wolltest, und gehst so gut wie möglich in die Öffnung. Und dann lauschst du. Es kann sein, dass tatsächlich etwas Unangenehmes, Unerwartetes, Konträres kommt. Oder etwas Wunderschönes. In beiden Fällen liegen diese Eingebungen und Energien außerhalb deiner Komfortzone und regen dich zum Handeln an, das für dich neu, unangenehm, beängstigend usw sein kann. Lass dich im weiteren Vorgehen von deiner Intuition anleiten, Schritt für Schritt. Immer auf Sicht navigieren. Damit fährst du am besten. Geh davon aus, dass deine Bedürfnisse, die mit deinen Wünschen nicht immer gleichzusetzen sind, immer erfüllt werden!

"Ich muss doch wissen, wo es lang geht!"

Dieser Denkfehler ist mit dem ersten Denkfehler inhaltlich verwandt. Man erwartet, dass man weiß, wo es im Leben oder bei einer Fragestellung langgeht, bevor man seiner Intuition folgt; dass man das größere Bild bereits zusammengepuzzelt oder eine Vision entwickelt hat. Erst dann sei man bereit, der Intuition zu folgen. Ja, manchmal erreicht man diesen Zustand, wobei er eher die Folge der intuitiven Handlungsweise darstellt. Am Anfang stehen sogenannte "Baby-Schritte" an. So banal es auch klingen mag: Der Weg zeigt sich beim Gehen. Um der Intuition zu folgen, musst du nicht wissen, wo sie dich hinführt. Das kannst du gar nicht, denn die Intuition hat, wie bereits erwähnt, die Aufgabe, dich in weiteres Wachstum zu bringen. Das bedeutet, ihre Ziele liegen außerhalb deines Bewusstseins. Sie führt dich aber in die Erweiterung deines Bewusstseins, so dass du irgendwann ein tieferes Verständnis von deinem bisherigen Weg bekommst. Verstehen beim Gehen ist nicht notwendig und manchmal sogar hinderlich. Das Schlüsselwort heißt Vertrauen. Wenn wir unserer Intuition nicht so gut folgen, es aber wirklich dran wäre, wird manchmal die Psyche dafür eingespannt, so dass sie uns plausible Gründe präsentiert, die mit unserem aktuellen Selbst- und Weltbild konform gehen, damit wir nun endlich die notwendigen Schritte gehen. Mit diesem "Pseudo-Verständnis" sind wir dann bereit, den intuitiven Eingebungen zu folgen, auch wenn es nicht der wahre Grund ist. Du kannst, wenn du Lust hast, dich auf ein Experiment einlassen. Erinnere dich an ein paar Entscheidungen, große oder kleine, die du getroffen hast und die dir in Erinnerung geblieben sind, unabhängig davon, ob du zufrieden oder unzufrieden mit ihnen bist. Mach eine Tabelle mit drei Spalten. In die erste Spalte trägst du die Ereignisse ein, in die zweite deine damaligen Gründe für die Entscheidung. Die dritte bleibt erst einmal leer und ist für die wahren Gründe reserviert. Anschließend begibst du dich in eine meditative Haltung und lässt dir die wahren Gründe für Entscheidungen anzeigen. Sei nicht enttäuscht, wenn es nicht sofort oder nicht bei allen Entscheidungen klappt. Manchmal wird uns der wahre Grund erst Jahrzehnte später offenbart, immer erst dann, wenn wir von unserem Bewusstsein her bereit sind, die Wahrheit zu erfassen und anzunehmen. Häufig ist der wahre Grund so ganz anders als das, was wir die ganze Zeit über als Grund angenommen haben. Sei offen und lass dich überraschen. Diese "Übung" birgt so einige Aha-Effekte und verhilft dir zu einem tieferen Verständnis deiner selbst.

 

Fragen an das Ich (bitte in meditativer Haltung an sich stellen und aus der Tiefe die Antwort kommen lassen)

  • Wie gut bin ich mit meiner Intuition verbunden (Bitte unvoreingenommen in meditativem Zustand die Antwort kommen lassen)?
  • Habe ich Hoffnung, nur Angenehmes zu erleben, wenn es mir endlich gelingt, auf meine Intuition zu hören?
  • An welchen Stellen ist es an der Zeit, die Komfortzone zu verlassen? Was sagt meine Intuition dazu, welche machbaren kleinen Schritte ich dafür gehen soll? (Dass es dann Überwindung und Willenskraft kostet, ist normal!)

 

Empfehlungen:

 

Kleiner Tipp

Höre dir selbst aufmerksam zu, während du zu anderen etwas sagst. Das, was du den anderen sagst, ist für deine Ohren bestimmt! Schreibe es ggf. auf und meditiere darüber. Inwiefern gilt das, was du zu jemand anders gesagt hast, für dein Leben? Es kann etwas verschlüsselt sein oder sich auf ein anderes Aufgabengebiet beziehen. Was für jemand anders eine Übungsfläche ist, ist für dich vielleicht schon längst zur Routine geworden und umgekehrt.

 

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Bild von Thomas Wolter auf Pixabay