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Sich (nicht) in fremde Angelegenheiten einmischen

 

Inhaltsverzeichnis

 

 

DIE Lebensaufgabe

Sich nicht in fremde Angelegenheiten einzumischen bzw. einmischen zu müssen ist wahrlich die wichtigste Lernaufgabe im Leben eines jeden Menschen. Schafft er, sich nur um seine eigenen Angelegenheiten zu kümmern und so zum Herrn über seinen Geist zu werden, so wird er mit Wachstum, Freude und Gesundheit belohnt. Das heißt im Umkehrschluss, dass es keinem von uns so richtig gut geht, wenn wir uns in fremde Angelegenheiten einmischen. Meistens merken wir das nicht einmal. In manchen Beziehungen, z. B. in der Eltern-Kind-Konstellation, glauben wir sogar, es unbedingt tun zu müssen.  Ja, in manchen Beziehungen ist eine gewisse Einmischung sogar erlaubt und nötig. Dazu später aber mehr. Die Angelegenheiten klar zu unterscheiden, fällt uns manchmal allerdings schwer, v. a. wenn wir im Kopf bereits mit der Sache beschäftigt sind und uns unmerklich die fremde Angelegenheit zu eigen gemacht haben! Hier hilft das bekannte Gelassenheitsgebet, das meines Wissens v.a. durch die Anonymen Alkoholiker Bekanntschaft erlangt hat:

 Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
  den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
  und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Was steht wirklich in unserer persönlichen Macht und was nicht? Das Wetter? Was jemand über uns denkt? Ob wir irgendwo eingeladen werden oder nicht? Oder vielleicht sogar solche Sachen wie die Auswahl des Partners, der Freunde, der Geschäftspartner? Natürlich können wir Ja oder Nein sagen, aber haben wir wirklich so viel Macht und Einfluss? Oder versuchen wir, und der Grund dafür ist Angst, uns in fremde Bereiche zu begeben, um so an Einfluss und Macht zu gewinnen? Dass wir dann andere manipulieren können, was sie dann von uns denken. Können wir das wirklich? Feststeht, dass sich unser Wohlbefinden erheblich mindert, wenn wir uns in fremde Bereiche begeben.

Fremde Angelegenheiten

Wenn es dir also das nächste Mal nicht so gut geht, frage dich, ob du dich gerade in fremde Angelegenheiten einmischst oder vor kurzem eingemischt hast. Das können z. B. die Angelegenheiten einer anderen Person sein oder die des Lebens, Universums, Gotts, wie auch immer du das nennst. Auf jeden Fall geht es um übergeordnete Dinge, die wir alle zusammen manifestieren, die sich aber dem direkten persönlichen Einfluss meist entziehen. Dazu gehören z. B. das Wetter, die Corona-Maßnahmen bzw. die Politik & Bürokratie, die Pünktlichkeit von Zügen oder auch die Staus auf den Straßen.

Interessant ist natürlich auch die Frage, warum du dich in fremde Angelegenheiten einmischst, statt dich um deine eigenen zu kümmern. Das Muster ist unter dem Namen "Überverantwortung" bekannt und weit verbreitet. (Mehr Infos findest du im Artikel "Wie Spaltung in die Überverantwortung führt: zu viel Verantwortung für andere übernehmen"). Statt sich seiner Angst zu stellen, setzt man z. B. einen anderen Menschen unter Druck etwas zu tun oder nicht zu tun. Daher kommt das Muster gern auch in Beziehungen zum Einsatz, in denen ungleiche Machtverhältnisse herrschen.

Vorm Schlimmeren bewahren

Natürlich haben ungleiche Machtverhältnisse in vielen Beziehungen ihre Berechtigung. So haben alle Eltern die Aufgabe ihre Kinder zu schützen und vor schlimmen Dingen zu bewahren, sie auf die Selbstständigkeit vorzubereiten. Und trotzdem dürfen sie sich nicht bei jeder Sache einmischen. Und je älter das Kind wird, desto weniger. Viele Probleme mit den sogenannten "Pubertierenden" rühren daher, dass die Eltern ihre alte Aufpasser- und Erzieherrolle nicht hergeben wollen. Wenn du ein Kind hast, so kannst du lernen zu unterscheiden, ob du dich rechtmäßig einmischst oder nicht, und zwar abhängig von der Qualität der Energie. Die gerechtfertigte Einmischung hat eine klare und fokussierte Energie. Die übermäßige Einmischung hat als Grundlage die Energie der Angst, der Sorge; im Kopf schwirren Katastrophenszenarien umher: Aus meinem Kind wird am Ende ein obdachloser Säufer oder so ähnlich. Natürlich sind auch Mischformen möglich, denn wir bestehen aus vielen Anteilen und es ist nicht immer alles so eindeutig. Dann triffst du eine Ermessensentscheidung, lebst mit den Konsequenzen bzw. nutzt sie als Feedback um daraus zu lernen. Das ist völlig normal und okay! Und denke daran, ein Cutting, das auch längere Zeit in Anspruch nehmen und mehrere Zwischenschritte beinhalten kann, durchzuführen.

Die Fühler

Wenn du diesen Artikel hier liest, gehörst du wahrscheinlich zu den hochsensiblen Menschen, die Stimmungen und Energien sehr gut wahrnehmen können und damit mehr oder weniger Probleme haben. Der Hintergrund der Sensibilität und Sensitivität sind deine Fühler, die sich im Bereich des Bauchs befinden, ca. im 3. Chakra. Du kannst sie dir wie Tentakel vorstellen, die du bei Bedarf in die Umgebung aussendest und die alles und jeden abchecken. Manche Menschen machen es nur bei Bedarf, manche praktisch die ganze Zeit und sind entsprechend mit Energien und Emotionen komplett überladen. Sie können sich z. B. nicht lange in Gesellschaft von vielen Menschen aufhalten. Meistens denken sie, dass sie einfach so sind, und wissen nichts von ihrer Entscheidung, die Fühler auszufahren. Andere Menschen, die entweder ihre Fühler bei sich behalten oder sie unter Schutzschichten verstecken, haben das Problem dann nicht. Im ersteren Fall haben sie das Problem dann wirklich nicht, im letzteren ist das Problem nur unter Schutzschicht (z. B. dem Bauchfett) begraben. Das heißt, das System wird trotzdem mit zu viel an Energie überladen und es gibt entsprechende Symptome. Nun magst du vielleicht sagen: "Ich merke aber überhaupt nicht, dass ich da irgendwelche Fühler ausstrecke!" Ja, so ist es! Das ist in der Tat so, dass man selbst als Betroffener das nicht merkt, weil das seit frühster Kindheit der Normalzustand ist. Jetzt kann man sich konzeptionell anfangen zu streiten, woher die Entscheidung zum übermäßigen Einsatz der Fühler kommt. Die Psychologen würden sagen, die Entscheidung beruht auf einem Trauma: Die Umgebung des Kindes war unsicher, es musste möglichst viele Informationen über die Umgebung bekommen, um sich entsprechend an diese Umgebung anzupassen und etwas Sicherheit zu gewinnen. Die Spirituellen würden sagen, dass man das Urvertrauens-Problem bereits ins Leben mitgebracht hat und in die entsprechende Umgebung inkarniert ist, in der man es leben konnte. Und die Lebensaufgabe u.a. darin bestehen kann, sich dessen bewusst zu werden und den Vertrauensmangel zu heilen. Das heißt konkret: Fühler zurückfahren! Die verbliebene Angst im Bauch heilen, in Vertrauen verwandeln. Die Verbindung zum Himmel und zur Erde stärken! Es ist ansonsten ein Teufelskreis! Aus Angst, was alles passieren könnte, fahren wir die Fühler aus, und kriegen Energien von anderen und der Umgebung mit, die wir vielleicht nicht so genau einordnen können und bekommen es auch mit Angst und Nervosität zu tun, manchmal sogar mit einem Mehr an Angst, als ursprünglich in unserem Bauch eingespeichert ist. Da gibt es keinen Anfang und kein Ende. Das Einzige, das wirklich hilft, ist die Entscheidung, die eigenen Fühler zurückzufahren und bei sich zu behalten, und sein Ur-Vertrauen über die anderen Chakren, konkret die Krone, die Wurzel und das Herz, zu stärken. Diesen Prozess nennt man Vergeistigung.

Vergeistigung als Ausweg aus psychisch-emotionaler Verstrickung

Auf der geistigen Ebene sind wir alle eins und auf der geistigen Ebene ist alles immer in Ordnung. Sich nicht mehr in fremde Angelegenheiten einzumischen und bei sich zu bleiben, fällt es leicht, wenn eine Energie vergeistigt ist. Viele unserer Hauptenergien sind an konkrete Menschen und die Beziehungen zu ihnen geknüpft: Mutter, Vater, Kinder, Freunde usw. Der Vergeistigungsprozess tritt von alleine ein, wenn eine Beziehung durch den Tod oder einen anderen heftigen Verlust gekennzeichnet wird. Auf der spirituellen Ebene ist es dann für uns höchste Zeit, diese Energie zu vergeistigen. Ist z. B. ein Elternteil gestorben, nehmen wir Kontakt zu ihm auf der geistigen Ebene auf und arbeiten alles Ungeklärte in der Psyche ab. Dazu lassen wir die bislang nicht durchfühlten Emotionen zu, spüren die dahinterliegenden Glaubenssätze auf und verwandeln diese entweder in eine friedlichere Variante oder überführen sie direkt ins Licht. Nun ist es möglich Energien zu vergeistigen, obwohl die dazugehörigen Menschen noch quicklebendig sind. Das ist sogar total von Vorteil, weil sich unsere Beziehungen zu diesen Menschen extremst verbessern werden. Der Prozess ist der gleiche wie bei Verstorbenen: Man nimmt geistig Kontakt auf und arbeitet sich durch die psychischen Schichten durch, überführt sie auf die geistige Ebene. Damit kann z. B. die Abhängigkeit von einem Partner gelöst werden. Jede vergeistigte Energie gibt uns außerdem mehr Sicherheit im Leben, denn nur auf der geistigen Ebene ist wahre Sicherheit zu finden. Das Ausstrecken der Fühler und das Sich-Einmischen in fremde Angelegenheiten waren ja dafür da, diesen Mangel an Sicherheit auszugleichen, was nur sehr bedingt funktionierte. Über die Vergeistigung deiner Energien kannst du ein ganz neues frisches und sicheres Lebensgefühl in dein Leben holen.

 

Fragen an DICH (bitte in meditativer Haltung an sich stellen und aus der Tiefe die Antwort kommen lassen)

  • Wo mischst du dich in die Angelegenheiten anderer Menschen ein? Erstelle eine Liste. (Tipp: Da rattert meist der Kopf, oder man wird ängstlich oder ärgerlich.)
  • Wo mischst du dich in die Angelegenheiten des Universums ein? Erstelle eine Liste.
  • Fühle deine Fühler im Bereich deines Bauchchakras. Übe, sie aus- und wiedereinzufahren, damit sie dir bewusst gehorchen und nicht einfach automatisch das tun, wie es deiner Programmierung und den unbewusst getroffenen Kindheitsentscheidungen entspricht.
  • Fühle bewusst die Angst, die dahintersteckt. Lass sie von unten und von oben von der Erdkraft und der Lichtkraft fluten und Stück für Stück in Ur-Vertrauen verwandeln.
  • Kehre nun zu deinen Listen zurück und schaue, ob sich etwas verändert hat: Wo mischst du dich nicht mehr ein? Wo mischst du dich immer noch ein? Wiederhole bei Bedarf. Bei deinen Listen kannst du eine weitere Spalte mit der transformierten Variante erstellen. Beispiel: "Ich werde nervös, weil ich nicht wissen kann, ob mein Zug pünktlich kommt oder nicht, ob ich ankomme oder nicht." -> "Ich habe vollstes Vertrauen, dass ich jederzeit an mein Ziel komme, so wie es für mich am besten ist. Ich bin allzeit am richtigen Ort. Alles und jeder ist stets im höchsten Sinne pünktlich." Wichtig! Formuliere die transformierte Variante nicht als Wunschdenken vom Kopf aus, sondern lass die Worte aus deiner Tiefe kommen. Wenn noch nichts kommt, lass die Zeile erst einmal leer.
  • Wenn du dich in Gedanken über dies, jenes oder jemanden verlierst, mach "Stopp!" und hinterfrage deine Gedanken, z. B. mithilfe von "The Work": Ist es wahr? Kann ich wirklich wissen, dass es wahr ist? Was passiert, wenn ich diesem Gedanken glaube? Wer wäre ich ohne diesen Gedanken?
  • Welche Energien (In welchen Beziehungen zu welchen Menschen sind sie sichtbar?) stehen bei dir zur Vergeistigung an?

 

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